Zu Beginn des Jahres wird im Spitäle in Würzburg zum zweiten Mal eine Filmreihe mit Beiträgen zu aktuellen internationalen, nationalen und regionalen Themen aus der Welt der Architektur
und der Stadtplanung stattfinden. An fünf Abenden werden Dokumentarfilme und ShortCuts zu unterschiedlichen Aspekten der zeitgenössischen Architekturszene gezeigt, in unterhaltsamer Form und
begleitet von kurzen Experten-Vorträgen. Bereits beim erfolgreichen Start der Veranstaltungsreihe vor zwei Jahren hatte das Konzept überzeugt und an allen Abenden viele interessierte Besucher ins
Spitäle gelockt: Lockere Werkstattatmosphäre, knappe Themeneinführungen, ein zum Thema des Abends passender musikalischer Rahmen, ein ausgesuchtes Vor- und Hauptfilmprogramm. Zum Ausklang dann
Gelegenheit zum Austausch, Gespräche bei Wein und Lounge Sounds...
Eintritt 7,- EUR, Studierende 5,- EUR.
Herzliche Einladung an alle Architekturfreunde, an Architekten und Innenarchitekten, an Ingenieure, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, an Studierende und Alte Hasen, an
Bauherren und Bauplaner, an Kunstfreunde und Kunstschaffende!
Musikalischer Rahmen:
Samira Spiegel, 20, mit nationalen und Internationalen Preisen und Auszeichnungen überhäufte Ausnahme-Musikerin spielt virtuos einige Perlen aus ihrem
Klassik-Repertoire.
Kurzvortrag/Präsentation zu einem wichtigen Würzburger Stadtentwicklungsthema.
Referent 1: Jörg Töppner, Vorstand der Bürgerinitiative "Rettet das MOZ"
Moderne Stadtentwicklung mit Kultur & Bildung
Kurzvortrag zu Würzburger Themen
Referent: Muchtar Al Ghusain, Berufsmäßiger Stadtrat für Kultur, Schule und Sport
In ihrem neuen Dokumentarfilm beobachtet die Kölner Filmemacherin Anna Ditges, was passiert, wenn Anwohner, Investoren, Politiker und Stadtplaner ihre ganz unterschiedlichen Vorstellungen
von der Zukunft ihres Viertels unter einen Hut bringen müssen.
In den letzten Jahren ist der Wille der Menschen, gehört zu werden und sich einzumischen, deutlich spürbar geworden. In vielen Städten, wo über die Köpfe der Anwohner hinweg entschieden wurde,
haben sich Bürgerbewegungen gebildet. Immer wieder ist dann von „Wutbürgern“ die Rede, die sich gegen jede (auch notwendige) Veränderung sperren.
Dabei wird aber übersehen, dass durch dieses Engagement ein spannender demokratischer Prozess in Gang gesetzt wird. An dem oftmals sehr ideologisch geführten Kampf um das Kölner Helios-Gelände,
im Mikrokosmos der größten deutschen Provinzstadt, zeigt sich exemplarisch, wie überall in Deutschland die verschiedenen Interessengruppen – Bürger, Politik und Wirtschaft – lernen müssen,
miteinander umzugehen und Kompromisse zu finden.
Während der langwierigen und spannungsreichen Auseinandersetzungen in Köln-Ehrenfeld ist mir vor allem eines klar geworden: Für die Bewohner einer Stadt geht es bei solchen Entscheidungen um viel
mehr als um einen Planungs- und Investitionsraum, und um sehr viel mehr als ums bloße Rechthaben oder Blockierenwollen. Für sie geht es um Heimat, um Verortung, um Identität – und um das Gefühl,
sich das alles selbst schaffen und gestalten zu können.
Viele Gäste, interessante Vorträge, ungewöhnlicher Hauptfilm, großartiger musikalischer Rahmen. das alles in entspannter Athmosphäre. Konnte kaum besser laufen. Herzlichen Dank an alle
Gäste, Mitwirkende und Beteiligte!
Impressionen:
Vorprogramm:
Kurzvortrag/ Präsentation zur Konkurrenz-Kultur der Architekturszene
Referent: Martin Kuntz, Architekt Würzburg: Einblicke, Erfahrungen, Schlüsse nach 200 Wettbewerben
Musikalischer Rahmen: Infos folgen in Kürze
Kurze Einführung in das Thema des Abends und den Hauptfilm
Der Dokumentarfilm „The Competition“ begleitet fünf international renommierte ArchitektInnen – Frank Gehry, Jean Nouvel, Zaha Hadid, Dominique Perrault und Norman Foster –, die im Jahr
2008 am Wettbewerb für das Nationale Kunstmuseum im pyrenäischen Kleinstaat Andorra teilnahmen.
Die Meister, und vor allem ihre MitarbeiterInnen, plagen sich, entwerfen Strategien, kämpfen, wollen gewinnen. Die Präsentation vor der Jury schließlich, an einem hektischen Tag mitten im
Wahlkampf, ist ein großes Medienereignis in dem kleinen Land. Der Film verfolgt den Wettbewerb sehr detailliert, fast schmerzhaft rau und bietet faszinierende Studien zu Persönlichkeit, Strategie
und Rhetorik der StararchitektInnen sowie den Arbeitsverhältnissen in deren Büros. Der erste Dokumentarfilm des Architekten Angel Borrego Cubero – Office for Strategic Spaces (OSS) in Madrid –
begleitet den angespannten Prozess, der charakteristisch für Architekturwettbewerbe ist und stellt damit auf eindringliche Weise deren Sinn in Frage.
Kurzvortrag/Präsentation zu einem neuen Umgang mit der Natur in der Stadt
Referent: Ralph Schäffner/arc.grün, Landschaftsarchitekt
Vorfilm: Pleichach - Istzustand und Projektauusstellung im Rathaus. Die Sünde aus Würzburgs Stadtplanungsvergangenheit kann man hinter dem Parkhaus rechts vom Bahnhof besichtigen. Jetzt
scheint sich was zu tun. In einem internationalen Workshop haben Studenten Ideen für ein grüneres Würzburg entwickelt.
Eine aufgegebene Hochbahnstrecke wird zum spektakulären Stadtpark
Infos folgen in Kürze...
Die Initiative stellt sich und ihre Ideen vor: "Wie holen wir die Natur zurück in die Stadt"
Überall sind sie zu finden, verwilderte und geordnete, kleine und große Gärten, an Straßenecken, auf alten Brachflächen und nun auch auf den Berliner Dächern. Mit neuem Bewusstsein setzen sich
die Bürger für den Wandel ihrer Stadt ein. Sie wollen es grüner haben, ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen und verstärkt in der Gemeinschaft aktiv ihre Stadt mitgestalten. Neben dem sozialen
Aspekt spielt oft auch ein politisches Engagement eine Rolle. Diese aktuelle Entwicklung wird im Dokumentarfilm „Sprechende Gärten - Die Berliner Urban Gardening Bewegung“ exemplarisch an sieben
verschiedenen Gartenprojekten des Berliner Stadtraums gezeigt, ihre Besonderheit und Vielfältigkeit herausgestellt.
Vorprogramm:
Kurzvortrag
Musikalischer Rahmen: Infos folgen in Kürze
Neue Musik: Flügel trifft Elektronik
Peter Zumthors Bruder-Klaus-Feldkapelle ist eine privat gestiftete und erbaute katholische Kapelle oberhalb der Ortschaft Mechernich-Wachendorf, am Nordrand der Eifel. Ein kurzer Film zeigt die Kapelle ,die in der Zeit von 2005 bis 2007 nach Plänen des Schweizer Architekten Peter Zumthor errichtet wurde.
Shigeru Ban, (Pritzger-Preisträger 2014) Architektur aus Papier&Pappe
In seinem Werk verbindet Ban die traditionelle japanische Bauweise mit moderner Architektur. Bekannt ist er vor allem für seine Konstruktionen mit Kartonröhren. Ein Kurzfilm zeigt aus Karton
gefertigte Notunterkünfte und eine bemerkenswerte Kirche.
1995 gründete Ban das Voluntary Architects’ Network, eine Nichtregierungsorganisation mit dem Ziel der Organisation von Katastrophenhilfe auf dem Gebiet der Konstruktion. Aus dieser Initiative
resultierten papiergestützte Häuser, Brücken, Schulen, Konzerthallen und Museen
Die »Sagrada Família»« in Barcelona ist ein einzigartiges, faszinierendes Bauprojekt mit einem genialen, einst umstrittenen Vater – Antoni Gaudí – einer riesigen Familie von Mitwirkenden,
einer Geschichte voller Höhenflüge und Abgründe und einer Unzahl von aufgeworfenen Fragen. Die Biographie dieses Bauwerkes – seit 1882 im Bau und heute gut zur Hälfte fertig gestellt –, bildet
den Ausgangspunkt für Stefan Haupts Film »Sagrada – el misteri de la creació«.
Normalerweise erleben wir eine Kathedrale, einen Tempel, einen Dom in seiner fertig gestellten, vollendeten Form – als Zeuge einer längst vergangenen Zeit. Doch der Bau der Sagrada Família ist
alles andere als abgeschlossen. Das Bauwerk entsteht und wächst, heute noch, und dies bereits seit über 125 Jahren. Wer war der Mann, der diese Kathedrale entworfen hat? Was trieb ihn dazu an?
Wer waren seine Nachfolger? Wer sind die Menschen – Handwerker, Arbeiter, Künstler, Architekten – die heute an der Sagrada Família weiter arbeiten und sie vollenden wollen? Was treibt sie dazu
an?
Mitten aus der Hektik der Großstadt taucht der Film ein in dieses geheimnisvolle Kathedralen-Wesen und nimmt sich Zeit für Zäsuren, zum Schauen, Hören, Wahrnehmen und sich Versenken…
• Ein Referent
gibt eine Einführung in das Thema des Abends.
Eine Reihe von Kurzfilmen entwirft ein widersprüchliches Bild der Architektur heute. Manches ist zum Lachen, manches zum Weinen....Alles ist erlaubt, nur keine Langeweile.
Seine Entwürfe bestechen durch ihre Logik und sind keine langweiligen Funktionskonglomerate. Der Hearst Tower in New York City, Hongkongs Flughafen Chek Lap Kok, die Reichstagskuppel in Berlin,
das Viaduc de Millau über dem südfranzösischen Tarntal, das renovierte Grand Hotel Dolder in Zürich oder die in Bau befindliche Masdar City in Abu Dhabi sind wahre Oden an die Technik,
Widerspruch kann da nicht aufkommen. Das Büro Norman Fosters entwarf diese überbordenden Zukunftsvisionen, die wie Landmarken aus der Stadtlandschaft ragen. Der Film erzählt Norman Fosters Weg
vom Arbeitersohn aus Stockport, südöstlich von Manchester, der sich früh für Architektur begeistert und nach Royal Air Force und Architekturstudium an der Yale School of Art and Architecture mit
Richard Buckminster Fuller zusammenarbeitet und anschliessend mit seiner Frau Wendy sowie Sue und Richard Rogers ein Architekturbüro gründet. Es ist eine rasante Geschichte, in der es immer auch
um das Prinzip hinter dem großen Entwurf geht, um die Suche nach der technisch und handwerklich perfekten Lösung. Deutlich wird dies im Kleinen, in der Perfektion, für die Foster-Entwürfe bekannt
sind. Bei der Arbeit an der Zentrale des englischen Renault-Importeurs gefiel den Auftraggebern ein Tisch im Büro der Architekten. Foster entwickelte die Idee weiter. Ein vernickeltes
Untergestell entstand mit Saugnäpfen, wie sie Glaser verwenden, wenn sie große Scheiben einsetzen. Auf den Saugnäpfen liegen die schweren Glasplatten, die den vielfach verstellbaren
Arbeitstischen die leichte Anmutung geben. Der Hightech-Tisch gefiel nicht nur Renault-GB. Das Tischsystem Nomos ist heute einer der Designbestseller des Architekten Norman Foster. Nomos bringt
Fosters Arbeit auf den Punkt. Schönheit ist hier eine Frage der Logik.